Ich habe es eine ganze Weile vor mir hergeschoben endlich eine komplette Gewandung für meinen Larp-Charakter zu erstellen. Das lag zwar weniger an meinem Interesse daran, sondern mehr an den vielen anderen Dingen die noch anstanden und, zugegeben, auch an meiner Faulheit, was eigene Projekte angeht. Aber jetzt bin ich doch froh, es endlich gemacht zu haben.
Über den Werdegang von Schnitt und Unterkleid habe ich ja bereits kurz berichtet. Den Schnitt habe ich erstellt und an dem Unterkleid ausprobiert. Er hat gut gepasst und ich konnte ihn für das Oberkleid umändern und die Berechnung für Schnürung und die damit eingehaltene Weite berechnen.
Im Nachhinein würde ich die Falten der Schnürung wohl ein wenig weiter auseinander machen und die Weite etwas großzügiger ansetzen. Aber es heißt ja nicht umsonst „learning by doing“.
Für das Kleid habe ich einen grünen Baumwollstoff in Leinenoptik verwendet. Aufgrund der langen Schnittteile hatte ich einen hohen Verschnitt und benötigte etwa 4 Meter des Stoffes. Insgesamt besteht das Kleid aus einem Vorderteil, einem Rückenteil und zwei Seitenteilen.
Der Stoff ist recht schwer und fällt auch dementsprechend, lässt sich aber leider nur mit Vorsicht bügeln, weil er sonst anfängt zu glänzen. Besonders wärmend ist er natürlich nicht. Aber dafür trägt man ja auch ein Unterkleid und vorzugsweise auch noch weitere Kleidung darunter.
An die Stellen der Falten für die Schnürung habe ich Einlage mit geringem Stärkegrad (H200) aufgebügelt, um den Stoff an dieser doch recht belasteten Stelle zu stärken und um den später abgesteppten Falten Halt zu geben, auch damit sie sich nicht verziehen.
Die Schnittkanten habe ich später einzeln mit der Overlock-Maschine versäubert, weil der Stoff sehr zum Ausfransen neigt.
Am Halsausschnitt, den ich einfach doppelt eingeschlagen und schmalkantig abgesteppt habe, befindet sich vorne mittig eine leichte Kräuselung. Das ist, abgesehen von der Schnürung, das einzige Zierelement für dieses schlichte Kleid.
Auch den Saum und die Armlöcher habe ich doppelt eingeschlagen und abgesteppt. An den Armlöchern werde ich aber in Zukunft bei solchen Stücken einen Besatz anfügen, denn das Einschlagen war durch die Rundung mühselig und eine echte Fieselarbeit, mit der ich auch jetzt noch nicht zufrieden bin.
Aus Erfahrung wird man eben klug :)
Die Schnittmarkierungen für die Falten, die später als „Steg“ für die Schnürung dienten, habe ich mit Faden auf die rechte Stoffseite durchgeheftet und die beiden Seiten exakt aufeinander abgestimmt. Dann habe ich die Falten vorbeugend gebügelt. Anschließend habe ich die Positionen der Schlaufen gemessen und mit Nadeln markiert, genauso wie den Abstand zur Kante der Falte.
Es hat ewig gedauert die Schlaufen aus der Kordel zu legen, sodass sie die exakte Weite und den selben Kantenabstand hatten, zumal die Falte an den Enden spitz zuläuft und daher nicht im Geringsten durchgehend gleich breit war.
Vielleicht sollte ich endlich einmal daran denken, Work in Progress-Bilder zu machen.
Jedenfalls habe ich die Kordel am Stück gelassen, die Schlaufen U-förmig ausgelegt und mit Nadeln festgesteckt. Anschließend habe ich sie mit einem engen Zickzack-Stich angesteppt.
Erst jetzt habe ich die Falte wieder zusammen gelegt, sie neu gebügelt und anschließend die beiden Kanten zusammengesteppt damit sie nicht mehr aufklappen kann. Dadurch ist die Befestigung der Schlaufen von außen auch nicht zu sehen. Jetzt musste ich nur noch die zweite Kordel einziehen und die Schnürung war fertig.
Die Kosten des gesamten Projekts belaufen sich auf circa 80 Euro. Zusammengefasst wurden folgende Materialien verwendet:
- knapp 4 Meter Baumwollstoff in Leinenoptik
- 20cm Vlieseline (Bügeleinlage, Stärkegrad H200
- Atlaskordel in grün (ca. 1m) und braun (ca. 2m)
2 Antworten
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Lea
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