Priester-Finish und Zwischenprüfungs-Alarm

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Ein Monster-Projekt geht zu Ende. Nicht mein größtes was den gesamten Arbeitsaufwand angeht, da war mein erster Faun schon mehr aber der war ja eher Bastelarbeit. Eigentlich wollte ich ja zu den einzelnen Teilen jeweils einen Blogeintrag schreiben, aber da dass alles schon wieder so lange her ist, mache ich es doch lieber kürzer.
Grund für die lange Pause ist vor allem mein Umzug, der jetzt endlich Ende Januar über die Bühne ging, juhu! Aber auch die nahende Zwischenprüfung fordert ihren Tribut.
Die Prüfung ist am 11. April, da darf jeder der will gerne kräftig Daumen drücken! Das diesjährige Thema ist es in acht Stunden eine Weste (mit Teilungsnähten, Besatz, Futter und Leistentaschen) zu nähen, was so ziemlich genau das trifft auf dass ich mich bisher so gar nicht vorbereitet habe. Blöd, aber was solls. Auch das wird schon werden.

Die restliche Zeit die mir dann noch neben der regulären Arbeit und ein bisschen Atem holen bleibt, fließt gerade in die Planung des nächsten großen Projektes. Stillarbeit sozusagen, von der man noch nicht viel mitbekommt.
Ich widme mich wie bestimmt schon mal gesagt endlich wieder dem Faun-Bau. Diesmal Larp-tauglich, stabiler und mit deutlich verbesserter Machart. Letzte Woche habe ich auch schon damit angefangen, mal sehen ob ich diesmal daran denke mehr WIP-Bilder zu machen. Die werden dann aber wohl vornehmlich auf Facebook zu sehen sein. Also schön liken! :)
Jetzt wo die Priestergewandung fertig ist, habe ich auch wieder Zeit für meine eigenen Projekte. Und abgesehen von diversen Sachen für meine Familie und die Liebsten bleibt es auch erst einmal dabei.

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Jetzt aber zur Gewandung des Priesters, bei der ich diesmal sogar mehr lernen durfte als mir lieb war:

Der Mantel hat ja schon seit der ersten Anprobe sehr gut gepasst, da mussten nicht mehr viele Änderungen gemacht werden. Die untere, schwarze Lage wurde mit der oberen verstürzt und dann wurde der Mantel ganz normal weiter verarbeitet. Natürlich wurde mir zuverlässig wie immer der falsche Reißverschlussfuß für die Nähmaschine zugeschickt nachdem ich feststellen musste dass der, den ich brauchte im Lieferumfang von meinem Set gar nicht enthalten war… Aber Not macht ja bekanntlich erfinderisch und da man bei meiner Nähmaschine die Nadelposition seitlich verschieben kann und ein halber Nähfuß auch dabei ist, war schließlich auch der Reißverschluss drin. Der Einfachheit halber habe ich den Saum doppelt eingeschlagen und abgesteppt anstatt ihn von Hand zu säumen. Das erhöht auch die Haltbarkeit. Larp ist ja meist nicht gerade zärtlich veranlagt ;P
Da der Mantel nicht gefüttert wird, habe ich die Schulterpolster mit Futterstoff ummantelt, damit sie geschützt sind und etwas schöner aussehen. Dann wurden sie von Hand eingenäht.
Die Ärmelaufschläge haben mich fast meinen letzten Nerv gekostet aber jetzt im Nachhinein finde ich sie toll. Und beim nächsten Mal klappt es auch hoffentlich gleich von Anfang an besser, diese waren immerhin meine ersten. Auch hier ist der beige Oberstoff mit dem schwarzen Leinen verstürzt worden um die Optik des zweilagigen Rockteils zu wiederholen. Die beiden Klappen der Aufschläge werden durch einen Knopf zusammen gehalten, der vom angedachten Spieler des Priesters selbst mit dem Avir-Symbol (Element: Luft) verziert wurde. Das sieht sehr edel aus und gibt der Gewandung einen etwas nobleren Touch, der sich gut vom schlichten Stoff abhebt.

Die Pelerine wurde noch etwas erweitert um gut auf den Schulterpolstern zu sitzen. Dann habe ich vorne einen Schlitz mit Besatz eingearbeitet, damit man problemlos mit dem Kopf hinein schlüpfen kann. Letztendlich kam der Stehkragen dran. Auch dieser ist mit dem schwarzen Leinen verstürzt worden und hat so eine schwarze Zierkante erhalten, die aufgrund ihrer Machart dem Kragen ein zweilagiges Aussehen verleiht.
Stola und Wimpel sind erst bestickt worden, dann habe ich das umlaufende Satinband aufgenäht und letztendlich das Ganze mit dem beigen Baumwollstoff verstürzt, damit man die Rückseiten der Stickereien nicht sieht. Diese wurden zuvor angebracht aber das muss ich wohl mittlerweile nicht mehr ausführlich beschreiben, das hatten wir ja schon.
Zum Schluss folgte einiges an Handnäharbeiten und endlich war das gute Stück fertig.

Über 80 Stunden Arbeit stecken da drin und ich bin mächtig stolz darauf, auch wenn alles nicht ganz den Ausgang genommen hat, den ich mir gewünscht hätte. Die Gewandung wird wohl bei mir bleiben, zumindest bis sich ein neuer Besitzer findet.
Wie gesagt, man lernt manchmal auch Dinge mit denen man nicht gerechnet hat.

Tja, jetzt ist es jedenfalls vorbei, ich ziehe einen dicken Schlussstrich und richte meine Aufmerksamkeit auf wichtigere Dinge: die Zwischenprüfung, eine spannende Schmucktechnik die in Game of Thrones Anwendung gefunden hat und die ich unbedingt ausprobieren will, natürlich meinen Faun und das Hochzeitskleid meiner Schwester. Ich kann mich also nicht über zu wenig Arbeit beklagen oder?
(Über den Entenpo meiner Schneiderpuppe dagegen schon… naja)

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